In der Gemeinde Muri-Gümligen wurde am Sonntag, 26. September, über die überparteiliche Initiative «Bezahlbares Wohnen in Muri-Gümligen» abgestimmt. Federführend haben die SP und die Grünen die Initiative lanciert; das Komitee setzt sich aus weiteren Parteivertreter:innen sowie Parteilosen zusammen und ist damit breit abgestützt.
Bei 5516 gültigen Stimmzetteln haben sich 2638 Stimmbürger:innen für und 2878 gegen die Vorlage ausgesprochen. Obwohl die Initiative damit bei einer Differenz von 240 Stimmen mit 47,8 % Ja- zu 52,2 % Nein-Stimmen knapp abgelehnt wurde, ist dies ein starkes Signal. Ein Signal, das zeigt, dass in der Gemeinde Muri-Gümligen das Bedürfnis nach mehr bezahlbarem Wohnraum vorhanden ist. Dieses Bedürfnis offenbarte sich bereits dadurch, dass nur die Hälfte der sechsmonatigen Sammelfrist für das Einreichen der Initiative benötigt wurde.
Das Initiativkomitee bedankt sich sehr herzlich bei allen Personen, welche sich für das Anliegen engagiert haben, und nimmt das knappe Ergebnis zum Anlass, um weiterhin auf politischer Ebene die Berücksichtigung von preisgünstigem Wohnungsbau bei grösseren Planungsprojekten einzubringen. «Dass wir in einer doch eher bürgerlichen Gemeinde wie Muri-Gümligen und bei der sehr hohen Stimmbeteiligung von 63 % ein solch tolles Ergebnis erzielen konnten, ist in unseren Augen definitiv ein Erfolg», teilt Raphaël Racine vom Initiativkomitee mit. «Wir denken, dass wir mit unseren Argumenten auch über die Mitte hinaus mobilisieren konnten. Denn preisgünstiger Wohnraum bedeutet auch wirtschaftliches und gesellschaftliches Potenzial.» Die Initiant:innen möchten nun abwarten, wie sich insbesondere bei der bereits von der Stimmbevölkerung beschlossenen Zone mit Planungspflicht (ZPP) Turbenweg der minimale Anteil an kostengünstigem Wohnraum auswirkt. Das Initiativkomitee ist zuversichtlich, dass diese Erfahrungen helfen werden, den Weg für das Anliegen weiter zu ebnen.